Wohnmobil Dieselheizung – die Wahrheit und meine Erfahrungen

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Es ist ein Thema das ordentlich polarisiert. Aber so oder so: Das Heizen im Wohnmobil ist enorm wichtig. Nicht nur im Winter, auch im Sommer benötigt man warmes Wasser. Zum Beispiel beim Duschen. Im Wohnmobil ist hierfür meistens eine Gas- oder Dieselheizung verbaut.

Alles hat, wie immer im Leben, Vor- und Nachteile. In diesem Bericht schildere ich Euch meine Erfahrungen mit einer Dieselheizung. Die Erfahrungen basieren auf Wohnmobil Westfalia Columbus. In dem Praxistest zeigt sich die Wahrheit zum Thema moderne Dieselheizung. Damit könnt Ihr Euch selbst ein Urteil bilden, ob eine Dieselheizung in Eurem Wohnmobil Sinn macht. Oder ob man doch lieber eine Gasheizung verwenden möchte.

Ich gehe dabei auch auf die klassischen Vorurteile von Dieselheizungen ein. Ein Test unter realen Bedingungen soll zeigen, was es damit auf sich hat.

Arten einer Dieselheizung für Wohnmobile

Die Funktionsweise:

Eine Wasserheizungen arbeiten unabhängig vom Fahrzeug-Motor und bringt damit 2 Vorteile: die Erwärmung von Wohnmobil-Innenraum und Motor.

Die Heizgeräte sind im Kühlwasser-Kreislauf des Motors integriert. Die gewonnene Heizenergie wird vom Fahrzeug-Wärmetauscher abgenommen und als Warmluft über vorhandene Luftkanäle fein dosiert im Fahrzeuginnenraum verteilt. Mit der Restwärme im Kühlwasser wird der Motor erwärmt.

Je nach Fahrzeug kann dieses System über Zeitschaltuhren programmiert werden und auf eine genaue Raumtemperatur eingestellt werden.

Verbrennungsluft aus der Umgebung und Kraftstoff vom Fahrzeug-Diesel-Tank werden in der Brennkammer vermischt und verbrannt.

Luftheizung Diesel im Reisemobil

Die Funktionsweise:

Luftheizungen sind in der Regel unabhängig vom Motor als auch vom fahrzeugeigenen Wärmehaushalt.

Das Prinzip ist einfach. Kalte Luft wird aus dem Fahrzeuginnenraum oder Außenbereich eingesaugt. Durch den Wärmetauscher wird die Luft erwärmt und wieder zurück in den Fahrzeuginnenraum geblasen.

Luftheizungen werden meist in Nutzfahrzeuge verbaut. Sie bieten eine ideale Lösung für Zusatzheizungen oder nachträgliche Einbauten in Wohnmobilen.

Je nach Fahrzeug kann dieses System über Zeitschaltuhren programmiert werden und auf eine genaue Raumtemperatur eingestellt werden.

Luft aus der Umgebung und Kraftstoff vom Fahrzeug-Diesel-Tank werden in der Brennkammer gemischt und verbrannt. Mit der Wärme­energie wird Frisch- oder Umluft erwärmt und zur Kabine geführt.

Vorteile einer Dieselheizung

  • Raumgewinn

    Durch den Wegfall von großen Gasvorkommen, spart man im Fahrzeug viel Platz aber auch Gewicht!

  • Verfügbarkeit

    Diesel bekommt man nahezu an jeder Tankstelle! Bei Gas kann das schon schwieriger werden. Gerade im Ausland gibt es unterschiedliche Flaschensysteme und man muss weit fahren, bis man Gas kaufen kann.

  • Gebrauch auch während der Fahrt

    Gebrauch auch während der Fahrt möglich. Das danken einem vor allem die Mitfahrer im hinteren Bereich!

  • Sicherheit

    Der Wegfall von großen Gasvorkommen erhöht die Sicherheit im Fahrzeug!

Nachteile einer Dieselheizung

  • Kosten

    Die Anschaffungskosten für eine Dieselheizung sind höher als bei einer vergleichbaren Gasheizung.

  • Stromverbrauch

    Im Gegensatz zu einer Gasheizung verbraucht eine Dieselheizung mehr Strom im Gebrauch.

  • Geruch

    Gerade in der Anlaufphase ist ein Dieselgeruch zu bemerken. Bei neuen Modellen weniger als bei alten. Also wichtig: Beim Stellplatz einfach darauf achten den Nachbarn den Auspuff nicht in die Türe legen!

Die Dieselheizung im Wohnmobil gewinnt immer mehr Freunde der Reisemobile. Es wird eine stetig wachsende Alternative zu den beliebten Gasheizungen. Der überzeugendste Vorteil dieser Wohnmobil-Heizung liegt vermutlich daran: Fast jedes Wohnmobil auf unserem Kontinent läuft mit Diesel. Damit hat ein Reisemobil immer einen großen Kraftstofftank an Board. Auf diese Art spare ich Platz, weil ich auf große Gasflaschen verzichten kann. Das sorgt auch für mehr Sicherheit!

Einer der größten Vorteile sehe ich in der Verfügbarkeit. Diesel bekommt man hier an jeder Tankstelle. Und das europaweit. Bei Gas wird das schon schwieriger.Man fährt lange um eine Gas-Verkaufs-Stelle zu finden. Zudem gibt es ein weiteres Problem. Je nach Land sind die Standards für Gasflaschen unterschiedlich. Das führt dazu, dass man oft eine Gasflasche die man in Deutschland gekauft hat, nicht tauschen kann.

Zudem gefällt mir, dass man eine Dieselheizung auch während der Fahrt betreiben darf. Gerade an kalten Wintertagen danken dem Fahrer dies Mitreisenden auf den hinteren Plätzen!

Vorbehalte gegenüber einer Dieselheizung

  • Geruchsbelästigung

    Eine Dieselheizung stinkt und qualmt heutzutage nicht mehr!

  • Lautstärke

    Eine moderne Dieselheizung arbeitet mit Abgasschalldämpfer und ist so nicht lauter als andere Systeme!

  • Stromverbrauch

    Das kann ich auch bestätigen – der Stromverbrauch ist hoch.

Dass eine Dieselheizung qualmt und stinkt kann ich nicht bestätigen. Man muss hier evtl. erwähnen, dass ich das bei einem neuen (Baujahr 2018) Westfalia Columbus mit Eberspächer Heizung getestet habe. Es mag natürlich sein, dass es sich bei älteren Modellen anders verhält!

Auch die Lautstärke konnte ich nicht als störend registrieren. Ich gebe zu: in den ersten 3 Minuten ist die Heizung etwas lauter. Danach wird's ruhiger. Was man allerdings anmerken muss ist, dass es zu einer „wellenförmigen“ Geräuschkulisse wird. Man kann die Krafstoffpumpe wahrnehmen, die den Kraftstoff in die Brennkammer pumpt.

Das Vorurteil, dass eine Dieselheizung viel Strom verbraucht kann ich bestätigen. In der Anlaufphase sogar bis 10A. Im laufenden Betrieb konnte ich im Durchschnitt etwa 2A messen. Mit meiner Solaranlage gewinne ich an dieser Stelle etwas mehr Freiheit. Meine Erfahrung zeigt, dass man drei bis vier Tage locker autark stehen bleiben kann (bei Temperaturen tagsüber: 4°C und Nachts -5°C gemessen).

Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welcher Reisen er mit dem Wohnmobil machen möchte und welche Prioritäten man beim Heizen setzen möchte.

Generell kann ich Euch nur den Tipp geben: Mietet Wohnmobile mit unterschiedlichen Heizsystemen und testet unter realen Bedingungen!

Nur so stellt Ihr fest, was Euch wirklich stört und/oder gefällt!

Bin gespannt welche Erfahrungen Ihr gemacht habt. Schreibt mir gerne!

Danke, Euer Markus

Kommentare und Anregungen von Euch

„Wir sind nie mehr als 2-3 Tage an einem Ort..sonst würde ich einen Wohnwagen nutzen..Wir waren gerade 4 Wochen im Baltikum und standen meist autark. Ohne Solar, kein Problem. Kommt immer drauf an, was man für Stromfresser nutzt. Wir brauchen nichts, ausser ein Handy. Und bei -15 Grad ist ne Gasflasche noch viel schneller leer. ? LG“

„Hallo Markus, über Warmwasserheizung gegenüber Warmluftheizung z Bsp. Truma Combi C4 lässt sich streiten. Warmluftheizungen haben ein besseres Ansprechverhalten, jedoch Neigung zu trockener Luft, was sich durch regelmäßiges kurzer Querlüften reduzieren lässt. Warmwasserheizungen sprechen träge an, sind dann aber verträglicher und werden gern bei großen Wohnmobilen eingesetzt. Aber bei der Energiequelle gibts es ganz klar Vorteile für Gas. Geruchsbelästigung beim Diesel, sowie die Störanfälligkeit stehen im Vordergrund. Gasheizungen wie die Truma Combi können auch während der Fahrt mit der Crash Sicherung Mono Control CS betrieben werden. Wird sehr oft praktiziert. Bei einem Crash wird die Gaszufuhr sofort unterbrochen. Also Daumen nach unten für Dieselbetrieb. Zu teuer, zu Störanfällig, zu viel Geruchsbelästigung, zu hoher Stromverbrauch, Vom versulzen gar nicht zu sprechen. Also ich rieche eine Dieselheizung auf 20 m. Die Beste und effektivste Heizung inkl. Warmwasseraufbereitung ist die Truma Combi C4 oder C6 wahlweise bei Landstrom mit Elektroheat, sprich heizen und Warmwasser auf Kosten vom Landstrom. Besser gehts nicht. Aber jeder wie er will und kann. Gruß Wolfgang“