Fiat: Möglicher Abgasskandal?

Hier geht's zum Film:

Der Fiat Dieselskandal sorgt aktuell für viel Unwissenheit bei uns Wohnmobilisten. Ist es überhaupt ein Fiat Dieselskandal? Welche Motoren und Fahrzeuge sind von dem Fiat Dieselskandal betroffen? Und vor allem: Was gilt es zu tun, wenn mein Fiat Wohnmobil vom Abgasskandal betroffen ist?
Wird mein Fiat Wohnmobil eventuell sogar stillgelegt?
Hartes Thema, aber ich gehe es an und versuche etwas Licht ins Dunkle zu bringen!

Gibt es einen Fiat Dieselskandal?

Bis lange handelt es sich nur um einen Verdacht, dass Fiat und Iveco illegale Abschalteinrichtungen in ihren Dieselfahrzeugen verwenden. Es handelt sich also bis lange um einen möglichen Fiat Dieselskandal.

Da eine Vielzahl der Wohnmobile auf Fiat Ducatos aufgebaut werden, sind wir auch eine klar betroffene Nutzergruppe.

Aber wichtig: Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich nur um einen Verdacht!

Staatsanwaltschaft ermittelt

Im Sommer 2020 wurden Räumlichkeiten von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) in Frankfurt durchsucht.

Vorgeworfen wird den Unternehmen dass unzulässige Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeuge eingebaut wurden. Konkret wird wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs gegen Verantwortliche der Autokonzerne Fiat Chrysler Automobiles N.V., Case New Holland Industrial N.V. und Iveco Magirus AG ermittelt. Sollte sich dieser Betrug bestätigen, dann haben wir den Fiat Dieselskandal schwarz auf weiss.

Welche Modelle sind betroffen

Gegenstand der Ermittlungen sind Modelle der Marken Fiat und Iveco mit der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6 aus den Baujahren (bzw. Erstzulassungen) 2014-2019.

Spezielle Modelle werden aktuell leider noch nicht genannt. Nach Angaben der Ermittler sind in Deutschland bei FCA mehr als 200.000 Fahrzeuge betroffen, darunter viele Wohnmobile.

(Neuere Modelle mit 6d temp sollen nicht betroffen sein)

  • 1,3 Liter Multijet; 1,3 Liter 16V Multijet

  • 1,6 Liter Multijet; 1,6 Liter

  • 2,0 Liter Multijet; 2,0 Liter

  • 2,2 Liter Multijet II

  • 2,3 Liter; 2,3 Liter Multijet

  • 3,0 Liter

Anders als beim damaligen VW-Skandal gibt es keine genaue Aussage über die exakten Modelle. Diese Auskunft kann am Ende nur der Hersteller oder das Kraftfahrtbundesamt geben. Beide haben bisher noch nichts dazu veröffentlicht.

Was gilt es zu tun?

Zunächst muss unterschieden werden:

1.) Kunden, deren Fahrzeug nicht älter als 24 Monate ist und die EURO-6-Norm erfüllt. Hier befindet sich das Fahrzeug in der Sachmängelhaftungsfrist. Daher können gegen den Händler (!) Sachmängelhaftungsansprüche gestellt werden.

2.) Fahrzeuge, die älter sind als 24 Monate haben etwas mehr Zeit. Eine Verjährungsfrist beträgt für 3 Jahre ab Kenntnis. Portale wie zum Beispiel der ADAC gehen davon aus, dass man mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Frankfurt, also ab Juli 2020, Kenntnis hatte. Somit gilt die Frist zur Einreichung der Klage bis 31.12.2023. Der Anwalt Gereon Gromek ist vorsichtiger. Durch Klagen aus dem Jahr 2018 befürchtet er, dass Gerichte dieses Jahr zur Bemessung der Frist ansetzen könnten. Somit wäre das Ende der Frist am 31.12.2021!

Aktuell gibt es aus der Gutachten oder Urteile, die das (vorsätzliche) Manipulieren eindeutig belegen. Wäre das der Fall, würde das die Beweisführung bei Zivilverfahren deutlich vereinfachen.

Wird mein Wohnmobil stillgelegt?

Im Zusammenhang mit dem möglichen Fiat Dieselskandal berichten einige Medien, dass Stilllegungen und Fahrverbote vor der Türe stehen. Absolute Entwarnung: Nach dem aktuellen Stand kann das nicht bestätigt werden!

Eine Stilllegung kann Dir drohen, wenn Du eine vorgeschriebene Rückrufaktion ignorierst – aber bisher ist noch kein einziger Rückruf bekannt!

Links und Ansprechpartner

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